Informationen für Patienten, die aufgrund einer Infektion mit COVID-19 stationär in ein Krankenhaus aufgenommen werden mussten

Neben der aktiven Therapie Ihrer Erkrankung mit Covid-19 ist es wichtig, dass wir die Belastung, unter der Sie möglicherweise leiden, reduzieren und eventuell auftretende Symptome behandeln, wie z.B.:

• Atemnot/Kurzatmigkeit kann gebessert werden, indem Sie so ruhig und entspannt wie möglich bleiben. Wenn die Atemnot stärker wird, können wir sie durch Medikamente lindern. Morphin wird dabei am häufigsten gegeben. Obwohl Morphin hauptsächlich zur Schmerzlinderung eingesetzt wird, ist es ein sicheres Medikament zur Linderung von Atemnot.
• Husten kann ebenfalls durch die Gabe von Morphin gelindert werden.
• Bei Angst werden zur Symptomlinderung Medikamente wie z.B. Lorazepam und Midazolam gegeben.
• Unruhe kann bei einsetzendem Fieber auftreten. Das Fieber kann bei Bedarf mit dem Medikament Paracetamol oder Metamizol gesenkt werden.

Alle Medikamente werden regelmäßig sowie bei Bedarf gegeben. Sollten Sie die Medikamente nicht mehr schlucken können, können diese als Infusion über die Vene oder unter die Haut verabreicht werden. In sehr kritischen Erkrankungssituationen durch COVID-19 kann es sein, dass die Lunge schwer beeinträchtig wird, so dass sie nicht mehr normal funktioniert. Eventuell wird dann ein Beatmungsgerät eingesetzt, um Luft in und aus der Lunge zu transportieren und Ihnen bei der Atmung zu helfen. Es könnte sein, dass Sie über mehrere Tage die Unterstützung eines Beatmungsgerätes benötigen, bis Ihre Lunge wieder normal funktioniert.

Eine Infektion mit COVID-19 kann leichte bis schwere Krankheitsverläufe hervorrufen. Sie sind aufgrund einer Infektion mit COVID-19 stationär in einem Krankenhaus aufgenommen worden, um Ihre Atmung zu überwachen. Einige Patienten benötigen zur Unterstützung beim Atmen Sauerstoff. Bei manchen Patienten muss eine künstliche Beatmung angewandt werden. Dieser Flyer soll Ihnen die verschiedenen verfügbaren Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten erklären. Sie sollten mit den Ärzten darüber sprechen, was für Sie wichtig ist. Eventuell haben Sie klare Vorstellungen und Wünsche, wann und welche medizinischen Behandlungen erfolgen sollen, wie zum Beispiel: Soll eine künstliche Beatmung begonnen werden oder möchten Sie bei einem Herzstillstand wiederbelebt werden? Wenn sich Ihr Zustand verschlechtert, müssen eventuell schnell Entscheidungen hinsichtlich Ihrer medizinischen Versorgung getroffen werden. Daher ist es wichtig, dass das medizinische Personal genau weiß, wie Sie in solchen Situationen behandelt werden möchten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie den Arzt oder die Ärztin oder die Pflegenden an.

Aufgrund der bestehenden Isolationsmaßnahmen in und außerhalb des Krankenhauses ist es wahrscheinlich, dass Besuche nur eingeschränkt möglich sind. Wenn Besuche erlaubt sind, dann nur unter besonderen Schutzmaßnahmen (wie z.B. Schutzkleidung, Gesichtsmaske etc.). Wenn möglich wird das Krankenhauspersonal versuchen, Sie bei der Kommunikation mit Ihren Angehörigen zu unterstützen (z.B. mit Telefon- und Videoanrufen). Teilen Sie den Mitarbeitern der Station mit, ob Informationen über Ihren Gesundheitszustand weitergegeben werden dürfen und wer informiert werden soll.

Wir verstehen, dass dies eine schwierige Zeit für Sie ist. Vielleicht möchten Sie mit jemandem darüber sprechen, wie es Ihnen geht. Diese Unterstützungsmöglichkeiten und Gesprächsangebote stehen Ihnen zur Verfügung: Liste von lokalen Unterstützungsmöglichkeiten im Krankenhaus bitte hier einfügen:

Dieses Informationsblatt wurde von Dr Sabrina Bajwah (Cicely Saunders Institute, King’s College London) mit der Unterstützung von Co-Autoren und Patienten- und Angehörigengruppen zusammengestellt. Das Informationsblatt gehört zum ERJ Editorial “Managing the supportive care needs of those affected with COVID-19”. Bitte zitieren Sie das Editorial wie folgt: Bajwah S, Wilcock A, Towers R, Costantini M, Bausewein C, Simon ST, Bendstrup E, Prentice W, Johnson MJ, Currow DC, Kreuter M, Wells AU, Birring SS, Edmonds P, Higginson IJ (2020). Managing the supportive care needs of those affected by COVID-19. ERJ: doi (10.1183/13993003.00815-2020) Entworfen April 2020.