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Tuberkulose (TB)

Tuberkulose (TB) ist eine Erkrankung, die durch einen Bazillus namens Mycobacterium tuberculosis ausgelöst wird.

In jüngster Vergangenheit sind neue Stämme zu Tage getreten, die gegen die generell verwendeten Medikamente resistent sind. Wie alle Bazillen können sich auch Mycobakterien genetisch verändern. Diese Veränderungen werden als Mutationen bezeichnet und können dazu führen, dass der Bazillus gegen ein Anti-TB-Medikament resistent wird. Neue, fortgeschrittene Formen der Erkrankung werden als multiresistente Tuberkulose (MDR-Tb) oder extrem multiresistente Tuberkulose (XDR-Tb) bezeichnet.

Diese Resistenz tritt am wahrscheinlichsten durch menschliches Fehlverhalten auf, z.B. wenn die falschen Medikamente für die Behandlung der Tuberkulose verschrieben werden oder der Patient die Behandlung nicht vollständig zu Ende führt. Je häufiger ein Antibiotikum fälschlicherweise verabreicht wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass der Bazillus mutiert und gegen das Medikament resistent wird.

Letztes Update 12/07/2023
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Symptome


Die Erkrankung kann jedes Organ im menschlichen Körper betreffen, wird aber mit Abstand am häufigsten in der Lunge diagnostiziert.
Die wichtigsten Symptome von TB sind:

  • Fieber
  • Appetitverlust
  • Gewichtsverlust
  • Nachtschweiß
  • Hartnäckiger Husten
  • Bluthusten (im fortgeschrittenen Stadium)

Ursachen


TB ist eine Infektionskrankheit, die über die Luft übertragen wird. Die Übertragung erfolgt mittels Tröpfcheninfektion, d.h. indem Personen, die mit dem Mycobakterium infiziert sind, niesen oder husten.

Dem höchsten Ansteckungsrisiko sind Personen ausgesetzt, die regelmäßig engen Kontakt mit jemandem haben, der an der Krankheit leidet. Studien zeigen, dass Kinder, die engen Kontakt mit einer infizierten Person haben, einem 30-50%-igem Erkrankungsrisiko ausgesetzt sind.

Nach erfolgter Ansteckung manifestiert sich die Krankheit normalerweise rasch, d.h. Symptome treten auf und die infizierte Person wird selbst ansteckend und benötigt eine entsprechende Behandlung. Dies ist bei besonders bei Kindern der Fall sowie bei Personen mit Immunschwäche. Diese Art von TB wird als „primäre TB“ bezeichnet. Im anderen Fall kann eine latente Infektion vorliegen, d.h. die Person ist nicht ansteckend und hat keine Symptome. Bei 5-10% aller Personen mit einer latenten Infektion tritt im Laufe der Zeit aktive TB auf.

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Risiko einer TB-Erkrankung erhöhen. Dazu gehören Diabetes, die Einnahme von Immunsuppressiva sowie Tabakrauch. Der größte Risikofaktor ist ein HIV-Infektion. Die Weltgesundheitsorganisation gibt an, dass das Risiko einer TB-Erkrankung bei mit HIV infizierten Peronen 20-37 mal höher ist als bei HIV-negativen Personen.

Vorbeugung


Der BCG-Impfstoff wurde im Jahr 1921 verfügbar. Dieser Impfstoff schützt Kinder vor einigen der schwerwiegenden Formen der Erkrankung. Allerdings kann die lebenslange Schutzwirkung der Impfung nicht vorausgesagt werden.

BCG wird in Europa in unterschiedlichen Ausmaßen eingesetzt. In manchen Ländern werden Kinder gleich nach der Geburt geimpft, in anderen wurden Massenimpfprogramme abgesetzt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die erfolgreiche Identifizierung von TB-Erkrankungen und den Einsatz von Antibiotika in ihrer Behandlung als die besten Präventionsstrategien. WHO-Strategien wie „Stop TB“ haben weltweit zu einem Rückgang bei Prävalenz und Inzidenz von TB geführt.

Das ultimative Ziel von internationalen und nationalen Gesundheitsbehörden ist die Eliminierung von TB durch die Senkung der Neuinfektionen auf weniger als 1 in 1 Million Personen bis 2050. Allerdings sind Experten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Daten der Ansicht, dass dieses Ziel nicht erreicht werden wird.

Diagnose und behandlung


Der Person, bei der Verdacht auf TB besteht, wird eine Auswurfprobe entnommen und auf den Bazillus untersucht. Ein Bruströntgen und manchmal auch eine Computertomographie können nützlich sein, um das Vorliegen der Erkrankung zu bestätigen.

Andere Tests, wie der Tuberkulose-Hauttest oder ein Vollbluttest namens Interferon-Gamma Release Assay (IGRA) sind bei der Diagnose von latenter TB hilfreich.

Die Behandlung zielt darauf ab, die Erkrankung zu heilen sowie ihre Übertragung auf andere Personen zu verhindern. Die Behandlung erfolgt normalerweise in Form einer intensiven Behandlungsphase über 2 Monate hinweg, gefolgt von einer Fortsetzungsphase über 4 Monate hinweg. In der ersten Phase werden üblicherweise vier Präparate verabreicht (Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol und Pyrazinamid), um dem Ausbreiten des Bazillus Einhalt zu gebieten. Die zweite Phase zielt darauf ab, die verbleibenden Bazillen abzutöten.

MDR- und XDR-TB erfordern so genannte Second-Line Medikamente. Diese sind kostspielig, toxisch und kompliziert in der Verabreichung.