Behandlung der Symptome bei Erwachsenen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen

Informationen zur Leitlinie für Fachpersonal

Letztes Update 24/10/2024
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Einleitung


Für wen ist dieses Dokument bestimmt und wovon handelt es?

Dieses Dokument erläutert die Empfehlungen der klinischen Leitlinien der European Respiratory Society (ERS) zur Symptombehandlung bei Erwachsenen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen. Es richtet sich an Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen sowie deren Familienangehörige und Pflegekräfte.

Was sind klinische Leitlinien?

Klinische Leitlinien werden nach einem wissenschaftlichen Prozess erstellt, der dazu dient, die neuesten Erkenntnisse über eine Krankheit oder ein Symptom zu ermitteln. Leitlinien berücksichtigen auch die Meinungen von Experten und die Prioritäten von Patienten und Pflegekräften, die Erfahrungen mit einer bestimmten Krankheit haben. Klinische Leitlinien werden für medizinisches Fachpersonal geschrieben. Bei der Diagnose und dem Umgang mit einer Erkrankung und deren Behandlung werden sie als bewährte Vorgehensweisen herangezogen.

Was ist in diesem Dokument enthalten?

Dieses Dokument fasst die Hauptaussagen der klinischen Leitlinien zur Behandlung der Symptome bei Erwachsenen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zusammen. Es erklärt sie auf eine Weise, die für Menschen, die nicht im medizinischen Bereich arbeiten, leichter zu verstehen ist. Beschrieben werden außerdem die Empfehlungen zur Behandlung der Symptome von Lungenerkrankungen bei Erwachsenen sowie die angestrebten Standards zur Sicherstellung einer wirksamen Behandlung.

Das Dokument umreißt die behandelten thematischen Bereiche und die jeweiligen Empfehlungen der Leitlinie. Die Empfehlungen in dieser Leitlinie werden als „bedingt“ eingestuft, weil es an Belegen zu diesem Thema mangelt. Das bedeutet, dass medizinische Fachkräfte im Gespräch mit Einzelpersonen eventuell verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen.

Bedingte Empfehlungen aus der vollständigen Leitlinie sind in diesem Dokument mit diesem Symbol gekennzeichnet.

Indem diese Informationen leicht verständlich präsentiert werden, trägt dieses Dokument dazu bei, dass Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen mehr über den Behandlungsstandard erfahren, den sie erhalten sollten. Dies kann die Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen im Hinblick auf ihre Behandlungsmöglichkeiten verbessern.

Was ist eine schwere, chronische Lungenerkrankung?


In der klinischen Leitlinie wird von einer „schweren Atemwegserkrankung“ gesprochen. Darunter sind schwerwiegende, chronische Lungenerkrankungen zu verstehen, die sich negativ auf die Lebensqualität einer Person und deren Fähigkeit zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben auswirken. Zu den schwerwiegenden, chronischen Lungenerkrankungen zählen die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Asthma, interstitielle Lungenerkrankung (ILD), pulmonale Hypertonie, Mukoviszidose und Bronchiektasien. Lungenkrebs wurde in der vorliegenden klinischen Leitlinie nicht berücksichtigt, weil diese Leitlinien zum Symptommanagement an anderer Stelle angeboten werden. [1]

Schwere, chronische Lungenerkrankungen gehen oft mit schwierigen und komplexen Symptomen und Therapien einher und können Patienten und Pflegepersonal belasten. Menschen mit diesen Erkrankungen haben ein hohes Sterberisiko oder ein hohes Risiko einer Krankenhauseinweisung.

Wie werden die Symptome einer schweren, chronischen Lungenerkrankung behandelt?


Welche Rolle spielen Hilfsmittel zur Bedarfsermittlung bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen?

Hilfsmittel zur Bedarfsermittlung dienen der Erkennung und Nachverfolgung von Symptomen und anderen unerfüllten Bedürfnissen von Menschen mit diesen Erkrankungen.

Sie können im Rahmen einer umfassenden Prüfung des Bedarfs einer Person Anwendung finden, dürfen eine auf den jeweiligen Patienten ausgerichtete Betreuung und Gespräche mit Patienten, Familienangehörigen oder Pflegepersonal aber nicht ersetzen.

Verwendete Hilfsmittel:

  • Hilfsmittel zur Bedarfsermittlung: fortschreitende Erkrankung: interstitielle Lungenerkrankung
  • Supportive Needs Approach for Patients (SNAP) bei COPD-Patienten
  • Measure Yourself Medical Outcome Profile für Menschen mit akuten Exazerbationen einer Bronchitis
  • Carer Support Needs Assessment Tool für Pflegekräfte von COPD-Patienten

Der Einsatz von Hilfsmitteln zur Bedarfsermittlung kann die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessern, indem der Schwerpunkt stärker auf den individuellen Bedarf gerichtet wird und die Patienten ihre eigenen Bedürfnisse besser erkennen können.

 

Sollte eine abgestufte Bewegungstherapie eingesetzt werden, um Erschöpfung bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu verringern?

Zur Behandlung extremer Müdigkeit, auch Erschöpfung genannt, wird eine abgestufte Bewegungstherapie eingesetzt. Zunächst wird die derzeitige körperliche Leistungsfähigkeit einer Person ermittelt. Nach und nach verlängert sich dann die Trainingsdauer. Eine abgestufte Bewegungstherapie ist oft Teil einer Lungenrehabilitation.

Um Erschöpfung bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu verringern, sollte eine abgestufte Bewegungstherapie eingesetzt werden.

Bei einer abgestuften Bewegungstherapie finden folgende Aktivitäten Anwendung:

  • Aerobe Sportübungen wie Gehen
  • Training zur Stärkung der Muskelkraft (Krafttraining)
  • Sportübungen im Wasser
  • Tai-Chi und medizinisches Yoga

Wird eine abgestufte Bewegungstherapie in Erwägung gezogen, spielt eine neutrale Grundhaltung eine wichtige Rolle. Ärzte sollten Bedenken zur Therapie mit den jeweiligen Patienten einzeln besprechen. Bei Patienten mit schwerer pulmonaler Hypertonie oder einer Vorgeschichte von Herzrhythmusstörungen („Arrhythmie“) oder Ohnmachtsanfällen bei körperlicher Belastung können eine zusätzliche Überwachung und Betreuung sinnvoll sein.

 

Sollte ein verstärkter Luftstrom eingesetzt werden, um die Atemnot bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu lindern?

Atemnot kann durch die Verstärkung des Luftstroms mithilfe eines Hand- oder Tischventilators oder durch die Anwendung von Druckluft gelindert werden. Der Luftstrom wird dabei auf die Wange oder in die Nase bzw. den Mund gerichtet. Die Verwendung eines Ventilators zur Verstärkung des Luftstroms ist einfach, sicher und bedarf keiner besonderen Übung. In Kliniken zur Behandlung von Atemnot werden manchmal Ventilatoren an Patienten verteilt.

Die Atemnot bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen sollte durch eine Verstärkung des Luftstroms gelindert werden.

 

Sollten Atemtechniken eingesetzt werden, um die Symptome bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu lindern?

Atemtechniken sind sämtliche Vorgänge, die auf eine Veränderung des Atemmusters abzielen. Sie können während sportlicher Betätigung oder in Ruhephasen stattfinden und mit oder ohne Geräte durchgeführt werden. Mögliche Techniken sind unter anderem:

  • Yoga mit Schwerpunkt auf der Atmung (Pranayama)
  • Atemübungen, wie Lippenbremse oder Bauchatmung („Zwerchfellatmung“)
  • Atmung im Rechteck
  • Regelung des Atemrhythmus durch Bewegung

Atemtechniken sollten eingesetzt werden, um die Symptome bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu lindern.

Atemübungen und Yoga sind erwiesenermaßen sicher und einfach durchzuführen. Allerdings ist eine sorgfältige Einweisung in die jeweilige Übung erforderlich. Diese kann persönlich oder virtuell erfolgen. Atemtechniken lassen sich im Rahmen eines individuellen Behandlungsplans mit anderen Behandlungen kombinieren (zum Beispiel die Einnahme einer bequemen Position zur Linderung von Atemnot).

 

Sollte zusätzlicher Sauerstoff eingesetzt werden, um die Symptome bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu lindern?

Bei einer Therapie mit zusätzlichem Sauerstoff wird Luft eingeatmet, die mehr Sauerstoff enthält als üblich. Der Sauerstoff wird normalerweise über Nasensonden verabreicht, die an ein Sauerstoffgerät oder eine Sauerstoffflasche angeschlossen sind. Kurzzeitig können auch kleinere tragbare Geräte und Flaschen eingesetzt werden. Obwohl diese Therapie nicht für jeden geeignet ist, verschafft sie manchen Menschen die Möglichkeit, körperlich aktiver zu sein oder Linienflüge wahrzunehmen.

Bei der Verwendung von Sauerstoffgeräten müssen unbedingt die Brandschutzmaßnahmen beachtet werden. So müssen die Räumlichkeiten gut belüftet, Feuer- und Rauchmelder eingebaut und gewartet und die Sauerstoffgeräte von offenen Flammen oder Wärmequellen ferngehalten werden.

Manche Patienten mit schwerer Atemnot haben einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut. Bei diesen kann es sinnvoll sein, versuchsweise zusätzlichen Sauerstoff zu geben.

Es ist jedoch nicht eindeutig nachgewiesen, dass Symptome durch eine Sauerstofftherapie gelindert werden. Zu den mit einer Sauerstofftherapie verbundenen Nebenwirkungen gehören Trockenheit der Atemwege, Reizungen und Nasenbluten. Zudem gab es Meldungen, dass Patienten über Sauerstoffschläuche gestolpert und daraufhin gestürzt sind. Obwohl die Nebenwirkungen nur unwesentlicher Natur und außerdem einfach behandelbar sind, können sie bei manchen Menschen zu körperlichen und sozialen Einschränkungen führen und sowohl die Patienten als auch das Pflegepersonal zusätzlich belasten.

Die Entscheidung, zusätzlichen Sauerstoff einzusetzen, sollte sorgfältig abgewogen und gemeinsam mit Arzt und Betreuern getroffen werden. Mit dem Rauchen aufzuhören, ist unerlässlich, und den Betroffenen sollte hierbei Hilfe angeboten werden. Gerät und Sauerstoffzufuhr müssen individuell abgestimmt werden. Zieht der Patient keinen Nutzen aus der Therapie, sollte sie eingestellt werden.

Diese Empfehlung bezieht sich nur auf die Anwendung von Sauerstoff zur Symptomlinderung. Manchen Patienten wird eine Langzeit-Sauerstofftherapie verschrieben, weil ihr Blutsauerstoffspiegel im Ruhezustand niedrig ist. Für diese Patienten hat die Sauerstofftherapie entscheidende Vorteile (z. B. ein längeres Leben), unabhängig davon, ob sie die Symptome lindert oder nicht.

Derzeit liegen nicht ausreichend Nachweise vor und es besteht Bedarf an qualitativ hochwertigen klinischen Studien, um die Wirkung von Sauerstoff auf Atemnot im Alltag bei verschiedenen Lungenerkrankungen zu beurteilen.

 

Sollten Opioide eingesetzt werden, um die Symptome bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu lindern?

Opioide sind starke Schmerzmittel. Sie werden in kleinen Dosen verwendet, um das Gefühl der Atemnot zu lindern.

Opioide sollten nicht zur Behandlung von Atemnot bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen eingesetzt werden.

Es ist nicht eindeutig erwiesen, dass Opioide Atemnot verringern. Die Zuverlässigkeit der Nachweise (das heißt, das Ausmaß, in dem sicher davon auszugehen ist, dass das, was die Forschung über eine bestimmte Behandlung sagt, richtig ist) war sehr gering. Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen sowie Pflegepersonal und Ärzte haben hinsichtlich der Sicherheit von Opioiden auch Bedenken geäußert. Genannt wurden das Risiko von Auswirkungen auf die Atmung des Patienten, eine falsche Anwendung des Medikaments oder das Entstehen einer Abhängigkeit oder Sucht. Weitere Bedenken waren Stigmatisierung und die Tatsache, dass Opioide eher im Zusammenhang mit Tod und Sterben wahrgenommen werden. Die Einnahme von Opioiden kann sich auf die Lebensqualität einer Person auswirken, weil beispielsweise kein Auto mehr gefahren werden darf.

Fällt die Entscheidung zugunsten einer Opioidbehandlung aus, muss sichergestellt werden, dass alle Erkrankungen, die zur Atemnot beitragen, behandelt wurden. Die betroffenen Personen, Betreuer und das medizinische Fachpersonal muss über die sichere Anwendung von Opioiden sowie andere Möglichkeiten zum Selbstmanagement aufgeklärt werden.

 

Sollte eine aus mehreren Leistungen bestehende Behandlung stattfinden, um die Symptome bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu lindern?

Eine Behandlung, die mehrere Leistungen umfasst, gibt Menschen mehrere Möglichkeiten zur Liderung ihrer Symptome. Bei mindestens einer der Leistungen handelt es üblicherweise um eine nichtmedikamentöse Behandlung, wie Atem- oder Entspannungstechniken. Die Betreuung erfolgt durch ein Team von Spezialisten, entweder zu Hause oder in einer Klinik.

Eine aus mehreren Leistungen bestehende Behandlung bietet sich an, um die Symptome bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen zu lindern.

Bei Personen, die eine aus mehreren Leistungen bestehende Behandlung erhalten, ist das Risiko etwaiger Nebenwirkungen gering. Die einzelnen Leistungen lassen sich relativ kostengünstig erbringen, auch wenn dies je nach Gesundheitssystem unterschiedlich ist. Es muss weitergehend untersucht werden, wie diese Leistungen im Rahmen der Primärversorgung erbracht werden können.

Wann sollte die Behandlung beginnen?


Es gibt nicht viele Daten über Zeitpunkt oder Reihenfolge der Behandlungen zur Linderung der Symptome bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen. Zunächst sollte der Bedarf genau ermittelt und ein individueller Behandlungsplan ausgearbeitet werden.

Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse und empfindet, je nach Krankheitszustand, manche Behandlungen als besser als andere. Einfache Maßnahmen, wie eine verstärkte Luftzufuhr oder Atemübungen, können bereits früher im Krankheitsverlauf erfolgen. Aufwändigere Maßnahmen, wie z. B. eine aus mehreren Leistungen zusammengesetzte Therapie, eignen sich mitunter besser für Patienten mit umfangreicheren Symptomen oder die im Umgang mit ihren Symptome Hilfe benötigen. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig.

Welche Forschung muss in Zukunft betrieben werden?


Die Arbeitsgruppe kam zu dem Schluss, dass mehr Forschung nötig ist, um neue Wege zur Behandlung von Symptomen wie Atemnot, Erschöpfung und Husten bei Menschen mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen einzuschlagen.

  • Es gibt nur sehr wenige Belege zugunsten der Anwendung irgendeiner Hustenbehandlung.
  • Aus Gesprächen mit lungenkranken Menschen und deren Betreuern ging hervor, dass klinische Studien zu Behandlungsmöglichkeiten gegen extreme Erschöpfung und Husten erforderlich sind.
  • Es bedarf weiterer Studien bei Menschen mit Atemnot im Ruhezustand sowie bei Patienten, die sich zum Lebensende in einer Palliativversorgung
  • An den Studien sollten Menschen mit unterschiedlichen schweren, chronischen Lungenerkrankungen teilnehmen (derzeit werden die meisten Studien mit COPD-Patienten durchgeführt). Die Teilnehmerpopulation sollte ein breites Spektrum an Patienten aus unterschiedlichen Gruppen widerspiegeln, darunter auch Menschen aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
  • Wichtig ist, die symptombezogenen Erfahrungen und Ansichten von Patienten mit schweren, chronischen Lungenerkrankungen sowie die ihrer Betreuer zu berücksichtigen.
  • Nötig sind Studien, in denen die Wirksamkeit der Nutzung digitaler Technologien untersucht wird, die bei einer Fernversorgung zur Symptombehandlung hilfreich sein können, ohne dass ein persönlicher Besuch in einer Klinik erforderlich ist.
  • Wichtig ist zudem zu überlegen, wie die Ergebnisse aus der Forschung in die Praxis umgesetzt werden können.

Weiterführende Lektüre


Diese Leitlinie wurde von der European Respiratory Society und der European Lung Foundation erarbeitet. Unter den nachfolgenden Links können Sie mehr über diese Einrichtungen erfahren und die vollständige Leitlinie einsehen:

 

Vollständige klinische Leitlinie; 2024 im European Respiratory Journal veröffentlicht.

European Respiratory Society clinical practice guideline on symptom management for adults with serious respiratory illness

 

Weitere Informationsangebote für Patienten und Betreuer:

Managing breathlessness  

 

Über die ERS

Die European Respiratory Society (ERS) ist eine internationale Einrichtung, die sich dem Austausch zwischen Ärzten, Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen, Wissenschaftlern und anderen Experten aus der Lungen- und Bronchialheilkunde widmet. Sie ist eine der führenden medizinischen Organisationen im Bereich Lungen und Atemwege mit einer wachsenden Zahl an Mitgliedern aus über 140 Ländern. Ziel der ERS ist es, die Lungengesundheit zu fördern, die mit diesen Erkrankungen einhergehende Belastung zu lindern und Standards in der Lungen- und Bronchialheilkunde weltweit voranzutreiben. Wissenschaft, Lehre und politisches Engagement sind zentrale Anliegen der ERS. Die ERS engagiert sich für die wissenschaftliche Forschung und ermöglicht den Zugang zu hochwertigen Lehrangeboten. Eine wesentliche Aufgabe der ERS besteht zudem darin, Lungenerkrankungen in das Bewusstsein von Öffentlichkeit und Politik zu rücken www.ersnet.org  

 

Über die ELF

Die European Lung Foundation (ELF, Europäische Lungenstiftung) wurde von der ERS gegründet, um den Austausch zwischen Patienten und der Öffentlichkeit und den Angehörigen der Gesundheitsberufe zu fördern. Die ELF fasst die an das medizinische Fachpersonal in Europa gerichteten Empfehlungen in leicht verständlicher Form zusammen und veröffentlicht diese für die Allgemeinheit. Diese Texte enthalten keine ausführlichen Informationen und sollten daher nur ergänzend zu anderen Patienteninformationen und persönlichen Arztgesprächen genutzt werden. Weitere Informationen zu Lungenerkrankungen finden Sie auf der ELF-Webseite unter www.europeanlung.org  

 

Literatur

[1] Hui D, Maddocks M, Johnson MJ, et al. Management of breathlessness in patients with cancer: ESMO Clinical Practice Guidelines. ESMO Open 2020; 5: e001038. 

 

Glossar

Exazerbation: die deutliche Verschlechterung eines Zustandes

Placebo: Die Teilnehmer an einer klinischen Studie werden in Gruppen eingeteilt. Einige von ihnen (die Versuchsgruppe) erhalten die Behandlung, die untersucht wird. Andere (die Kontrollgruppe) erhalten eine Scheinbehandlung, die der tatsächlichen Behandlung zu entsprechen scheint. So kann die Wirkung der zu untersuchenden Behandlung getrennt von etwaigen Wirkungen ermittelt werden, die dadurch verursacht werden, weil jemand eine medizinische Versorgung oder Behandlung erhalten hat (oder glaubt, eine solche erhalten zu haben).

Randomisierte kontrollierte Studie: Dies ist eine Studie, bei der eine Anzahl ähnlicher Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip in zwei (oder mehr) Gruppen eingeteilt wird, um ein bestimmtes Medikament oder eine bestimmte Behandlung zu untersuchen. Eine Gruppe (die Experimentalgruppe) erhält die zu untersuchende Behandlung, die andere (die Vergleichs- oder Kontrollgruppe) erhält eine alternative Behandlung, eine Scheinbehandlung (Placebo) oder gar keine Behandlung. Die Gruppen werden untersucht, um die Wirksamkeit der Behandlungen zu ermitteln. Die Ergebnisse werden zu bestimmten Zeitpunkten gemessen und etwaige Unterschiede in den Reaktionen der einzelnen Gruppen werden statistisch ausgewertet.

Übliche Pflege: Dies ist die Routineversorgung, die Patienten mit einer bestimmten Erkrankung erhalten. Sie wird häufig als Vergleichsgruppe in kontrollierten Studien verwendet. Die Versorgung der Patienten dieser Gruppe bleibt unverändert und ohne Einfluss der durchgeführten Forschungstätigkeiten.