Tabakrauchen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Rauchen als Störung oder Krankheit. Dies liegt daran, dass Menschen neben den verhaltensbezogenen, psychologischen und sozialen Aspekten des Rauchens auch körperlich von Nikotin abhängig werden können, das in Zigaretten enthalten ist.

Laut der Eurobarometer-Sonderumfrage der Europäischen Kommission zu den Einstellungen der Europäerinnen und Europäer zu Tabak und elektronischen Zigaretten, die im Jahr 2024 veröffentlicht wurde, gab mehr als 1 von 5 Personen an, derzeit zu rauchen. Mehr als die Hälfte der befragten Personen, die derzeit rauchen oder mit dem Rauchen aufgehört haben, haben mit dem Rauchen begonnen, als sie jünger als 18 Jahre alt waren.

Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzerkrankungen und Krebserkrankungen verschiedener Organe.

Nikotin, das in Zigaretten enthalten ist, macht stark süchtig. Im Gehirn wurden Nikotinrezeptoren identifiziert. Diese Rezeptoren werden aktiviert, wenn eine Person Nikotin einatmet und Dopamin freigesetzt wird. Dopamin ist ein belohnungsgesteuertes Hormon, das ein gutes Gefühl vermittelt und die Wahrscheinlichkeit einer Sucht erhöhen kann.

Krebs

Etwa ein Drittel aller Krebserkrankungen wird durch Tabakkonsum verursacht, und zwischen 80 % und 90 % aller Lungenkrebsfälle sind auf Tabak zurückzuführen. Lungenkrebs tötet in der EU auch mehr Menschen als jede andere Krebserkrankung und ist für etwa 20 % aller Krebstodesfälle verantwortlich. Tabakrauchen kann auch Krebs im Mund, Kehlkopf, Rachen, Nase und Nasennebenhöhlen, Speiseröhre, Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere, Blase, Gebärmutterhals und Darm sowie eine Art von Eierstockkrebs und einige Arten von Leukämie verursachen.

COPD

Rauchen ist die Hauptursache für COPD, vor allem in Europa. Wenn eine Person in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter raucht, kann Rauchen die Geschwindigkeit verringern, mit der sich die Lungenfunktion entwickelt. Im späteren Leben kann das Rauchen dann den Verfall der Lungenfunktion im Alter beschleunigen.

Asthma

Rauchen ist eine Ursache für Asthma im Kindesalter und ein Risikofaktor für die Entwicklung von Asthma bei Erwachsenen. Es ist auch mit einem erhöhten Risiko für Asthmaanfälle und Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Asthma verbunden.

TB

Es ist bekannt, dass Rauchen Menschen anfälliger für Infektionen macht, und Menschen mit TB, die rauchen, haben ein höheres Sterberisiko.

Erkrankungen anderer Organe

Tabakrauch ist auch ein Risikofaktor für eine Reihe anderer Erkrankungen außerhalb der Atemwege. Dazu gehören Herzerkrankungen, einschließlich koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall, Osteoporose, Fortpflanzungsstörungen, unerwünschte postoperative Ereignisse und verzögerte Wundheilung, Zwölffingerdarm- und Magengeschwüre, Parodontitis und Diabetes.