Lungenkrebs
Unter Lungenkrebs versteht man Krebs der Trachea (Luftröhre), des Bronchus (Atemweg) oder der Lungenbläschen (Alveoli).
Lungenkrebs war zu Anfang des 20. Jahrhunderts eine seltene Erkrankung, aber die zunehmende Belastung durch Tabakrauch und andere Auslöser der Erkrankung haben zu einer Pandemie im 20. und 21. Jahrhundert geführt.
Lungenkrebs ist heute die Krebsart mit der weltweit höchsten Sterberate bei Männern und Frauen. Die Überlebensrate hängt vom Zelltypus des Krebses und dem Zeitpunkt ab, zu dem die Krankheit diagnostiziert wurde.
Symptome
Die häufigsten Symptome und Anzeichen von Lungenkrebs sind:
- Husten
- Gewichtsverlust
- Atemnot
- Schmerzen in der Brust
- Knochenschmerzen
- Bluthusten
- Heiserkeit
- Schwellungen in den Fingern und Zehen
Ursachen
Tabakrauch ist für mehr als 80% allerr Lungenkrebserkrankungen verantwortlich. Andere Ursachen sind:
- Belastung durch Radon
- Beryllium
- Chromium
- Dieselabgase
- Luftverschmutzung
- Asbestos
- Arsen
- Kohlenrauch
- Innenraumemissionen von anderen Brennstoffen
Personen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Lungenfibrose, Kopf-, Nacken-, Speiseröhren- oder Brustkrebs sind ebenfalls einem erhöhten Lungenkrebsrisiko ausgesetzt.
Manche Personen sind aus genetischen Gründen anfälliger für Lungenkrebs und sind bei familiär gehäuftem Vorliegen einem erhöhten Risiko von Lungenkrebs ausgesetzt.
Vorbeugung
Mit dem Rauchen aufzuhören ist die wirksamste Methode, um Lungenkrebs vorzubeugen. Maßnahmen zur Tabakeindämmung in der westlichen Welt waren relativ erfolgreich. Allerdings sind in einigen Ländern vermehrt Maßnahmen erforderlich, um die Bevölkerung über die schädlichen Auswirkungen des Rauchens zu informieren. Einheitliche Regelungen über ein Rauchverbot an öffentlichen Plätzen sind ebenfalls erforderlich, um die Auswirkungen des Passivrauchens einzudämmen.
Eine Belastung durch Asbest in Kombination mit Zigarettenkonsum erhöht das Lungenkrebsrisiko um das 40-fache. Ein globales Asbestverbot ist dringend erforderlich, um dieses Risiko zu vermeiden.
Diagnose und behandlung
Lungenkrebs wird mittels Computertomographie diagnostiziert.
In 90% aller Fälle ist eine Behandlung des Lungenkrebs aufgrund später Diagnose nicht mehr möglich. Experten wissen mittlerweile, dass es unterschiedliche Formen von Lungenkrebs gibt. Dies bedeutet, dass die Behandlung auf den einzelnen Patienten und seine Erkrankungsform zugeschnitten werden muss.
Die wichtigsten Therapieformen sind operative Methoden, Chemo- und Strahlentherapie.
OPERATIVE METHODEN
Neue Techniken, die für den Patienten weniger invasiv sind, wurden für die Krebsentfernung entwickelt. Dazu gehören Schlüssellochchirurgie, auch als video-assistierte Thorakokoskopie bezeichnet (VATS). Die Operation erfolgt durch einen kleinen Einschnitt in der Haut, ein wesentlich weniger drastischer Eingriff als traditionelle Operationen zur Tumorentfernung. Da die Operation weniger schwerwiegend ist, erholen sich die Patienten schneller und es ist möglich, eine größere Anzahl von Patienten zu operieren.
CHEMOTHERAPIE
Da Patienten mit unterschiedlichen Arten von Lungenkrebs auch anders auf operative Eingriffe reagieren, ist es möglich, Chemotherapie auf die Art des Tumors abzustimmen. Experten wissen heute mehr über die Biologie von Lungenkrebs und waren daher auch in der Lage, Medikamente zu entwickeln, die spezifische Teile des Krebses angreifen. So haben sich beispielsweise Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Erlotinib oder Gefitinib bei Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs als besonders wirksam herausgestellt.
STRAHLENTHERAPIE
Moderne Strahlentherapieanwendungen wurden entwickelt, um die in den umliegenden Bereichen des Tumors verursachten Schäden so gering wie möglich zu halten. Diese Techniken ermöglichen es auch Personen mit eingeschränkter Lungenfunktion, denen ursprünglich von einer Strahlentherapie abgeraten wurde, eine Strahlentherapie zu erhalten.