Asthma im kindesalter
Asthma ist eine Erkrankung, die Entzündungen der Bronchien verursacht. Sie ist die häufigste langfristige Erkrankung, unter der Kinder leiden.
Asthma kann in jeder Lebensphase auftreten, ist aber im Kindesalter besonders wahrscheinlich.
Symptome
Zu den häufigsten Symptomen von Asthma im Kindesalter gehören:
- Atemgeräusche
- Atemnot
- Engegefühl in der Brust
- Husten
Die Symptome treten besonders häufig während der Nacht und in den frühen Morgenstunden auf.
Manchmal können sich Symptome binnen Stunden oder Minuten verschlimmern. Die resultierende Verengung der Atemwege wird als „Asthmaanfall“ bezeichnet. Akutes Asthma ist der häufigste Grund für Krankenhausaufnahmen bei Kindern aller Altersgruppen.
Durch Asthma verursachte Todesfälle sind selten und ihre Anzahl hat sich in Europa in den letzten Jahren noch verringert. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass 9 von 12 durch Asthma verursachte Todesfälle auf durch eine Lebensmittelallergie ausgelöste Anaphylaxie in Kombination mit Asthma zurückzuführen sind.
Ursachen
Asthma entsteht durch eine Kombination aus Umweltfaktoren und genetischer Vorbelastung.
UMWELTFAKTOREN
Belastung durch Tabakrauch, entweder durch das Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft oder nach der Geburt des Kindes, ist ein bekannter Risikofaktor für Asthma und beeinträchtigte Lungenfunktion während der Kindheit.
Atemwegsinfektionen im Babyalter können zu Asthma oder akuten Asthmaanfällen führen. 50 – 60% aller Kinder, die mit dem Respiratorischen Syncytialen Virus (RSV) ins Krankenhaus aufgenommen werden, leiden später an Asthma. 65% aller Asthmaanfälle bei Schulkindern sind auf eine Infektion mit dem Rhinovirus zurückzuführen.
Allergene wie Hausstaubmilben und Haustierhaare können das Auftreten von Asthma ebenfalls begünstigen. Etwa 60% aller Kinder im Schulalter haben Allergien, insbesondere gegen Tierhaare, Hausstaubmilben und Schimmel sowie Pollen.
GENETISCHE FAKTOREN
Es besteht ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen Asthma und Allergien und den elterlichen Genen. Experten untersuchen gerade die verschiedenen genetischen Eigenschaften von Asthma, um die Marker der Erkrankung zu identifizieren. Diese unterscheiden sich von Person zu Person, da Asthma vielerlei Ausprägungen kennt. Des Weiteren reagieren Asthmatiker aufgrund ihrer unterschiedlichen genetischen Voraussetzungen auch unterschiedlich auf die jeweilige Behandlung. Umweltbelastungen können genetische Veränderungen zur Folge haben. Die nächste Generation erbt diese Veränderungen, die zu einem erhöhten Asthmarisiko beitragen (epigenetische Mechanismen).
Ein Kernbereich der Forschungsaktivitäten zu Asthma im Kindesalter beschäftigt sich mit der Untersuchung der genetischen Faktoren der Erkrankung und der Identifizierung von Markern, die Experten dabei helfen sollen, die Ergebnisse unterschiedlicher Behandlungen beim jeweiligen Patienten besser vorhersehen zu können.
KÖRPERLICHE BELASTUNG
Körperliche Belastung kann zu Exazerbationen von Asthma führen. Diese Art von Asthma wird auch als Belastungsasthma bezeichnet. Allerdings kann kontrollierte und in vernünftigen Maßen durchgeführte körperliche Betätigung Kindern dabei helfen, ihre Symptome in den Griff zu bekommen.
Vorbeugung
Zu den vorbeugenden Maßnahmen gegen Asthma im Kindesalter gehören:
- Vermeidung einer Belastung durch Tabakrauch
- Reduzierte Belastung durch Allergene, wie Hausstaubmilben und Tierfell
- Aufklärung und Hilfestellung für Kinder und Eltern hinsichtlich Vorsichtsmaßnahmen
Manche Medikamente, z.B. Antihistamine oder Entzündungshemmer, können Asthma verhindern bzw. einer langfristigen Erkrankung vorbeugen; allerdings ist dies noch nicht ausreichend belegt.
Diagnose und behandlung
Es gibt keinen weit verbreiteten Test für die Diagnose von Asthma. Bei Kindern wird Asthma häufig diagnostiziert, wenn übliche Symptome wie Atemgeräusche, Engegefühl in der Brust oder Husten auftreten.
Asthma wird mit folgenden Medikamenten behandelt:
- Medikamente zur Asthmakontrolle: Diese Medikamente werden regelmäßig eingenommen, um den Patienten vor Asthmasymptomen zu schützen. Üblicherweise handelt es sich hier um inhalative Kortikosteroide (ICS), eventuell in Verbindung mit lang wirkenden Beta-Agonisten.
- Medikamente zur Milderung von Symptomen: Diese Medikamente werden eingenommen, um Asthmasymptome zu lindern. Sie entspannen die Muskeln rund um die verengten Atemwege und können bei einem Asthmaanfall oder einer Verschlimmerung der Symptome eingenommen werden. Üblicherweise handelt es sich hier um kurz wirkende Beta-Agonisten.
Zur Behandlung von Asthma gehört aber mehr als die Verabreichung von Medikamenten. Die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten in der Kindheit ist äußerst wichtig und sollte unbedingt gefördert werden.